Nachwuchs-Leichtathleten werkeln mit Beschäftigten der Attler Förderstätte

Der TSV 1880 Wasserburg und die Stiftung Attl zeichnet seit Jahren eine enge Zusammenarbeit aus. Als die Abteilung Leichtathletik überlegte, einen mobilen Kugelstoß-Ring für das Hallentraining anzuschaffen, kam Jugendtrainer Willi Atzenberger, der außerdem in der Förderstätte arbeitet, schnell die Idee auf, diesen in Gemeinschaftsarbeit herzustellen. Mit jungen Nachwuchssportlern fertigten die Betreuten der Gruppen Jamaika und Uruguay (alle Gruppen der Förderstätte haben Ländernamen) den Holzaufbau.

„Aufgrund der Erfahrungen und der bereits erfolgreich umgesetzten Projekte lag es für den TSV nahe, auch diesmal wieder mit der Stiftung Attl zusammenzuarbeiten“, so Willi Atzenberger. „Der TSV 1880 Wasserburg steht für die Umsetzung von Inklusion.“ Das Holz sponserte das Bachmehringer Unternehmen Huber und Sohn, die weiteren Materialien der TSV. Ihre Arbeitskraft stellten unter anderem die Nachwuchssportler Kilian Drisga, Joseph Held, Lukas Neugebauer und Sandra Baumann, die nach Attel zum Sägen, Bohren, Schrauben und Leimen kamen. Ganz nebenbei lernten sie dabei die Arbeit der Heilerziehungspfleger (HEPs) in den Gruppen kennen und konnten beim Schreinern mit den Betreuten in einen sozialen Beruf hineinschnuppern.

Gemeinsam macht es mehr Spaß

„Ich finde es super, dass die Betreuten in diesem Projekt so stark involviert sind und wir mit dem mobilen Kugelstoßring eine noch bessere Trainingsmöglichkeit bekommen“, sagt der 15-jährige Kilian Drisga. Er kannte die Stiftung Attl bislang nur von einem Ausflug seiner Firmgruppe und war jetzt vom näheren Kontakt positiv überrascht. Auch seinem Trainingspartner Joseph Held, der 13 Jahre alt ist, gefiel der Besuch in der Förderstätte sehr gut. „Die Betreuten sind alle sehr nett. Nur durch die Zusammenarbeit ist es uns überhaupt möglich, einen solchen Trainingsring anzuschaffen.“ Ebenfalls wohl bei der Zusammenarbeit fühlte sich die Bayerische Vizemeisterin im Kugelstoßen, die zwölfjährige Sandra Baumann. „Ein großer Teil meiner Familie arbeitet in Attel, deswegen kannte ich schon einige Bereiche der Stiftung“, sagt sie. Die Förderstätte war ihr allerdings neu. „Aber ich fühlte mich hier sehr wohl. Mir gefällt die Idee, einen solch aufwendigen Ring selbst zu fertigen und nicht einfach nur zu kaufen.“

Förderstätte bietet zweiten Lebensbereich

Die Förderstätte der Stiftung Attl bietet Menschen mit Behinderung, für die eine Arbeit in den Inntal-Werkstätten nicht oder nicht mehr geeignet ist, einen zweiten Lebensbereich mit verschiedenen Angeboten und Fördermöglichkeiten. Derzeit betreut sie etwa 140 Personen an den Standorten Attel, Wasserburg und Rechtmehring in 16 Gruppen. Einmal pro Woche findet ein Holzkurs statt, bei dem die Betreuten das Material, Werkzeuge und Techniken kennenlernen.
Auf dem Bild (hinten, von links) Josef Berghammer, Danijel Blazevic, Ingo Rosner, Maximillian Sepin, Sandra Baumann (TSV), Lukas Neugebauer (TSV), Johannes Eisgruber, Drisga Kilian (TSV), Luisa Schanda, Konrad Stemmer sowie (vorn, von links) David Lipp, Günther Kirsten, Willi Atzenberger.

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