Josef Spielvogel leitet die neue Fachstelle TEACCH in der Stiftung Attl. Er beschäftigt sich seit Jahren mit diesem Konzept und veröffentlichte bereits ein Handbuch mit Beispielen aus seiner täglichen Arbeit.
TEACCH ist ein Konzept, das ursprünglich für Menschen mit Autismus entworfen worden ist. Der ganzheitlich pädagogisch-therapeutische Ansatz berücksichtigt die Besonderheiten von jedem Betreuten. Außerdem hilft er dabei, individuelle Hilfen zur Unterstützung des Lernens und zur selbstständigen Bewältigung des Alltags zu finden. Denn das Leben auf einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderung stellt Betreuer und Bewohner immer wieder vor Probleme. Viele der Betreuten können nicht lesen oder haben keine zeitliche Orientierung, so dass es für sie ein erhebliches Problem darstellt, Termine und Abläufe in den Alltag zu integrieren. Es entstehen Ängste und Unsicherheiten, die sich mit immer wiederkehrenden Fragen bis hin zu Unruhezuständen, massiven Verhaltensauffälligkeiten und Aggressionen steigern können. Dieser Teufelskreis erzeugt bei Mitarbeitern wiederum Frustration und Hilflosigkeit gegenüber dem Bewohner oder der Situation.
TEACCH bildet die Grundlage für die gemeinsame Arbeit, um solche Dynamiken zu vermeiden. Vor allem geht es um individuelle Beratung , Beobachtung und Analyse von Verhalten, Strukturierung von Raum und Zeit, Strukturierung und Visualisierung von Aktivitäten, um das Coaching von Teams in Hinblick auf den Umgang mit TEACCH sowie um Fortbildungen. „Mit TEACCH konnte ich bei meiner Arbeit als Gruppenleiter einer Intensivwohngruppe schon sehr gute Erfahrungen sammeln“, so Josef Spielvogel. Das Angebot der Fachstelle gilt für den Unternehmensbereich Wohnen.