Es war wieder eine bunte Mischung an Teilnehmern, die am 3. Oktober von Attel nach Wasserburg rollten. Zur Tour de Rolli, einer inklusiven Fahrradtour, zu der Ulrich Huber vom Bereich Freizeit und Kultur der Stiftung Attl geladen hatte, kamen knapp 90 Besucher. Das waren zwar weniger als im vergangenen Jahr, aber Ulrich Huber war zufrieden. „Am Mittwoch standen wir schon kurz vor einer Absage. Aber es ist ein ganz wunderbarer Tag, der zwar kühl, dafür sonnig ist.“
Vom alten Klosterhof in Attel ging es für die Fahrräder, Dreiräder, Liegeräder, Tandems sowie Liegetandems über Viehausen und Reithmehring über den Radweg nach Gabersee und von dort die Köbingerbergstraße hinunter zur CAFESITObar am Bürgerbahnhof. Mit dabei waren auch Vorstand Franz Hartl und Herbert Prantl-Küssel, Bereichsleiter Wohnen. „Wie so viele inklusive Aktionen in der Stiftung Attl ist auch diese Veranstaltung etwas Besonderes. Es geht einfach um den Spaß und darum die Freiheit auf dem Rad zu genießen. Die Tour de Rolli hat mir wieder sehr gut gefallen, so wie jedes Jahr.“
Mit Polizeibelgeitung unterwegs
Zum ersten Mal fand die Aktion diesmal mit einer Polizeibegleitung statt. Alexandra Schultze und ihre Kollegin Katharina Burger waren nach einem Verkehrstraining für Fahrradfahrer im Sommer von Ulrich Huber dazu eingeladen worden. „Es ist ganz wichtig, dass alle nach so einer Schulung in Übung bleiben“, sagte Katharina Burger. Auch wenn fünf Fahrradhelfer der Johanniter die Straßen sicherten, müsse man doch auf die Rücksicht aller Verkehrsteilnehmer hoffen. „Jede Gefahrenstelle kann man einfach nicht absperren. Aber es war sehr schön, wie geduldig die Autofahrer zum Beispiel am Kreisverkehr in Gabersee gewartet haben, bis die Tour-de-Rolli-Teilnehmer gut über die Straße gekommen waren.“
Ehrenamtliche machen Tour erst möglich
„Ohne die vielen Ehrenamtliche, die schon seit Jahren die Tour de Rolli unterstützen, wäre diese Veranstaltung gar nicht möglich“, sagt Ulrich Huber. „Denn schließlich können nicht alle Menschen mit Behinderung selbst Fahrradfahren oder brauchen Unterstützung auf ihrem Gefährt.“ Zwar hätten manche Gefährte schon einen Elektromotor, viele funktionieren aber immer noch mit reiner Muskelkraft – was selbst für geübte Sportler wie die Sportfreunde Attel oder die vier Helfer von der Radsport- und Triathlon-Abteilung des TSV Wasserburg eine Herausforderung sein kann. „Wir unterstützen die Tour de Rolli schon von Anfang an und sind jetzt zum achten Mal mit dabei“, erzählt Stefan Seitz.
Fehlen durften außerdem nicht die Hochradfahrer aus Albaching, die die Tour de Rolli ebenfalls seit der ersten Stunde begleiten. Hans Reithmeier, Weltmeister im Hochradfahren 2011, der stilecht mit Frack und Zylinder gekleidet war, legte sogar ein paar Extraeinlagen auf seinem Hochrad ein und ließ einige Interessierte eine kleine Ehrenrunde auf seinem nostalgischen Rad drehen.
Schließlich schafften alle den Weg zur CAFESITObar, wo sie eine kleine Stärkung mit belegten Semmeln und Getränken erwartete. Für Unterhaltung und gute Stimmung sorgte dort die Attler ABM-Band. Hier erhielten außerdem alle Teilnehmer eine Medaille und die Ehrenamtlichen eine Einladung zur Keltischen Nacht am 23. November 2019 in Attel, bevor die Gruppe gestärkt wieder den Rückweg nach Attel antreten konnte.