Frage 4

Zu den großen Herausforderungen gehört auch der Mangel an Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Be­hinderung. Wie wollen Sie da Abhilfe schaffen?

Otto Lederer (CSU):

Ziel sollte sein, neue (gemeinschaftliche) Wohnformen für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Hier kann das Landratsamt den Kommunen beratend zur Seite stehen. Dazu muss natürlich der örtliche Bedarf erörtert und weiterentwickelt werden.

Des Weiteren sollte eine bedarfsgerechte Betreuung im ambulanten Wohnen stärker unterstützt und Übergänge von einer stationären in eine ambulante Wohnform eng begleitet werden. Dies könnte über Wohntrainingsgruppen bzw. das Angebot der therapeutischen Wohngemeinschaft als Schnittstelle gelingen.

Alexandra Burgmaier (SPD):

Ich setze mich seit vielen Jahren für den Bau von Sozialwohnungen und „bezahlbaren“ Wohnungen ein. Die landkreiseigene Wohnungsbaugesellschaft ist auch auf Grund des intensiven Wirkens meiner Fraktion jetzt aktiv und baut gemeinsam mit interessierten Kommunen. Diese Abteilung möchte ich – auf Grund der hohen Bedeutung – personell noch weiter stärken.

Sepp Hofer (Freie Wähler):

Auch wenn es nicht zu den Aufgaben eines Landkreises gehört, speziell für behinderte Menschen Wohnungen zur Verfügung zu stellen, ist der Wohnungsmangel ein generelles Problem unserer Region, das gelöst werden muss.

Dies geht nur mit den Gemeinden und den Bauunternehmen, da nur die Gemeinden die Planungshoheit haben und ohne Baufirmen keine Wohnungen entstehen werden.

Gemeinsam mit diesen werde ich ein Programm für deutlich mehr Wohnungsbau auflegen.

Florian Weber (Bayernpartei):

Hier gilt es speziellen Wohnraum, z. B. über die Absicherung in städtebaulichen Verträgen, bei der Genehmigung von Baumaßnahmen verbindlich zu schaffen.

Rainer Auer (Parteifreie/ÜWG):

Der Mangel an Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung wird noch zusätzlich verstärkt, weil allgemein Wohnungen in der Region und Oberbayern fehlen. Bei der Herstellung neuer barrierefreier Wohnungen durch die Wohnbaugesellschaft des Landkreises Rosenheim würde ich mit gutem Beispiel vorangehen und so weitere Wohnmöglichkeiten schaffen. Barrierefreie Immobilien sind übrigens langfristig werthaltiger. Verstärktes Engagement in diese Richtung lässt sich damit auch wirtschaftlich begründen.

Ulla Zeitlmann (Bündnis 90 / Die Grünen):

Wohnraum überhaupt, bezahlbarer und barrierefreier Wohnraum insbesondere fehlt, auch im Landkreis Rosenheim. Das von der OVB-Weihnachtsaktion unterstützte inklusive Wohnprojekt von dem Katholischen Jugendsozialwerk in Rosenheim halte ich für den richtigen Ansatz. Hier soll eine inklusive WG gegründet werden, in der Menschen mit Beeinträchtigung zusammen mit anderen leben, die keine haben. Vorstellbar ist das Zusammenleben von Studierenden und anderen Interessierten gegen Übernahme bestimmter Dienste und vergünstigte Mieten als Gegenleistung. Nur darf das in Zukunft nicht von Spenden abhängig sein. Ich möchte die landkreiseigene Wohnbaugesellschaft beauftragen, innovative Konzept für gemeinschaftliches Wohnen zu entwickeln.