Jugendhilfe in Attl beendet ambulantes Betreuungsangebot

Sie kamen ab 2014 aus Ländern wie Afghanistan und Syrien oder aus afrikanischen Konfliktgebieten: Minderjährige unbegleitete Geflüchtete fanden in der Stiftung Attl ein vorübergehendes Zuhause. Nun beendet die Stiftung Attl die ambulante Betreuung des letzten jungen Erwachsenen. Damit stellt sie ihre Arbeit in diesem Tätigkeitsfeld ein.

Clearingstelle hat wichtige Arbeite geleistet

„Mit der Clearingstelle hat damals die Stiftung Attl auf eine Notlage reagiert. Denn es gab nicht ausreichende Angebote in der Jugendhilfe: Und Gemeinschaftsunterkünfte für erwachsene Geflüchtete konnten die besonderen Bedürfnisse von Jugendlichen nicht erfüllen“, sagt Christa Niederlöhner, Leiterin des Wohnbereichs Kinder- und Jugend. Die Stiftung leistete eine wichtige Arbeit, indem sie die Jugendlichen, die bleiben durften, bei ihrer Integration unterstützte und ihnen damit den Weg in die Gesellschaft ebnete. „Alle unsere zuletzt betreuten Jugendlichen stehen auf eigenen Füßen und sind nicht auf Sozialleistungen angewiesen“, betont Christa Niederlöhner.

Alle Jugendlichen sind erwachsen geworden

Im September 2014 eröffnete die Einrichtung ein Clearinghaus, das zunächst auf 16 Minderjährige Geflüchtete ausgelegt war. Die Mitarbeitenden unterstützten die Jugendlichen beim Umgang mit den Behörden, organisierten Sprachkurse, begleiteten die schulische Bildung, unterstützen beim Finden von Ausbildungsstellen und waren die wichtigsten Ansprechpartner für alle Lebensbereiche der Jugendlichen. 2016 wurde das Clearingangebot beendet und es entstand eine Jugendhilfewohngruppe. Aufgrund der zunehmenden Verselbständigung der betreuten Bewohner und der sinkenden Nachfrage für Neuaufnahmen beschloss die Stiftung, diese Gruppe 2019 aufzulösen. Die verbliebenen drei Klienten betreute die Stiftung Attl mit dem Angebot des Betreuten Einzelwohnens in der Jugendhilfe weiter.
Nun steht der auch letzte junge Erwachsene auf komplett eigenen Füßen. Damit stellt die Stiftung Attl ihr Engagement im Bereich der Jugendhilfe für junge Geflüchtete ein. Da alle drei jungen Männer im Umfeld von Wasserburg einen Arbeitsplatz und eine Wohnung gefunden haben, wird es sicher auch künftig zu der ein oder anderen Begegnung kommen.