Pandemiebedingt konnte das traditionelle Passionsspiel in der Stiftung Attl in diesem Jahr nur als interne Veranstaltung stattfinden, unter freiem Himmel und mit viel Abstand zueinander. Der Arbeitskreis Religiöses Leben sowie der Bereich Freizeit und Kultur hatten die Einladung ausgesprochen, der über 80 Betreute folgten.
An vier Stationen, die auf dem Stiftungsgelände verteilt waren, wurde nicht nur an den letzten Weg Jesu erinnert: Darsteller aus der Gemeinde der Betreuten stellten zentrale Botschaften des Karfreitags bildhaft dar und stimmten so auf den Höhepunkt der Fastenzeit ein. So bekam an der ersten Station jede Wohngruppe einen schweren Stein, den es symbolisch zu tragen galt. Ebenso ging es im übertragenen Sinne am Brunnen an der zweiten Station darum, die Schuld abzuwaschen.
Wo trage ich schwere Last, wo wurde mir geholfen? – Diese Frage war Kern der dritten Station an der ein Mann aus dem Volk der Juden im Rollstuhl auf die Kreuzgänger wartete, dargestellt ebenfalls von einem Betreuten. An der vierten und letzten Station fand schließlich die Darstellung der Kreuzigung satt. Die Steine wurden am Kreuz abgelegt und mit einem Segensgebet gab es für jeden Besucher ein kleines, hölzernes Kreuz, welches zuvor am vorangegangenen Palmsonntag geweiht worden war.