Mit einem Festakt beging die OBA – Offene Betreute Angebote der Stiftung Attl ihr 30-jähriges Jubiläum im Pfarrsaal der Stadtpfarrkirche Sankt Jakob. Leiterin Theresa Fuchs begrüßte gut 120 geladene Gäste, darunter die Dritte Bürgermeisterin Edith Stürmlinger und Netzwerkpartner aus der Region.
In seinem Grußwort lobte Jonas Glonnegger, Vorstand der Stiftung Attl, die Arbeit der OBA-Kolleginnen und -Kollegen unter teils widrigen Bedingungen. „Die OBA organisierte erstmals für Menschen mit Assistenzbedarf Freizeitangebote, die nicht in einer Einrichtung leben. Wie groß die Nachfrage nach diesen Angeboten noch immer ist, zeigt sich auch an der beeindruckenden Anzahl von Festbesuchern“, meinte Jonas Glonnegger. Für die Mitarbeiterinnen in der OBA sei ihre Aufgabe oft nicht einfach, denn: „Sie müssen es aushalten, dass sie noch viel mehr tun könnten – sowohl beim familienunterstützenden Dienst als auch bei den Freizeit- und Beratungsangeboten.“ Glonnegger betonte: „In einer Zeit, in der die UN-Behindertenrechtskonvention umgesetzt werden soll, passen der Anspruch an die OBA-Arbeit und die Wirklichkeit bei der Finanzierung durch öffentliche Stellen nicht zusammen.“
Motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die OBA können nur aufgrund der motivierten Mitarbeiterinnen und Übungsleiterinnen ein so breites Angebot bewerkstelligen. Ihnen dankte Glonnegger besonders. Sein Ziel sei es, die ambulanten Angebote der Stiftung Attl weiter zu stärken, auch wenn die Refinanzierung nicht immer gewährleistet sei. „Diese Angebote sind wichtig, und sie sind uns auch etwas wert. Wir werden uns weiter darum einsetzen, dass sich die Rahmenbedingungen für die Klientinnen und Klienten und unser Personal verbessern.“
Ambulante Angebote seit 2019
Um diese Art der Angebote zu bündeln, gründete die Stiftung 2019 den Unternehmensbereich der ambulanten Angebote, zu dem auch die OBA gehört. Bereichsleiterin Anna Neumüller unterstrich in ihrer Ansprache den Ausbau der Netzwerke, den die Mitarbeiterinnen mit Herz vorantrieben. Diese hätten den Kunden viele weitere Möglichkeiten der Lebensgestaltung ermöglicht. „Ich wünsche der OBA auch in Zukunft den Weitblick für die Bedürfnisse der Kunden. Als buntes Herz mit allen Sinnen erlebe ich die Zusammenarbeit mit dem Mitarbeiterteam und den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.“
Anerkennende Worte für die Arbeit der OBA fand auch Edith Stürmlinger: „Ihr seid eine Bereicherung für die Stadt.“ Wasserburg könne stolz darauf sein, was die OBA leiste.
Lebendiger Gemeinschaftsgeist
Außerdem feierten viele aktuelle und ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Freunde der OBA Wasserburg das Jubiläum mit. Einige Klienten stellten Beiträge vor, die sie im Lauf der Jahre für die OBA verfasst haben. Monika Latein sagte, OBA heißt für sie „Ohne Barrieren absolut gut drauf sein“. In ihrem Text von 1997 beschreibt sie die Vielfalt der Angebote. Wolfgang Hartls Beitrag aus dem Jahr 2002 erinnerte an eine Demonstration in München zum europaweiten Protesttag von Menschen mit Behinderungen. „Wir müssen noch mehr integriert werden“, ist eine Forderung von damals, die immer noch gelte. Den schweren Weg bis zu einer eigenen barrierefreien Wohnung in Wasserburg von 2011 zeichnete Susanne Bruckmeier nach. „Aber das Warten hat sich gelohnt. Ich wohne noch heute dort.“ Und Franz Gottbrecht ließ eine gesellige Bergtour in Gedichtform lebendig werden, die in einem Schneesturm endete. Vor allem sein Beitrag zeigte, wie lebendig der Gemeinschaftsgeist in der OBA ist. Denn trotz der widrigen Umstände blieb der Ausflug den Teilnehmenden als schöne Erinnerung im Gedächtnis. Wie lebendig der Gemeinschaftsgeist in der OBA ist, bewies auch eine Showeinlage der Übungsleiter und Übungsleiterinnen zusammen mit den Klientinnen und Klienten, in der sie sich mit großem Spaß selbst feierten. Dass Übungsleiterin Brigitte Steffan ihren Geburtstag bei der OBA verbrachte, war trotzdem keine Selbstverständlichkeit. Dafür brachte ihr der Saal ein Ständchen.
OBA feiert sich selbst
Wichtig war der OBA-Chefin zum Jubiläum ein fröhliches Fest zu gestalten, das für alle Besucher etwas bietet– mit guter Musik vom ABM-Orchester der Stiftung Attl, zu der ausgiebig getanzt wurde, und leckerem Essen, geliefert von der Cafesitobar. Weitere Unterhaltungsangebote wie eine Fotobox hielten schöne Erinnerungen an den Abend fest, der als Festakt begann und als bunte Party endete. für die Stadt.“