Franz Hartl übergibt an Manuela Keml

Im Rahmen einer großen Abschiedsfeier übergab Franz Hartl, kaufmännischer Vorstand der Stiftung Attl, sein Amt an seine Nachfolgerin Manuela Keml. Zum Programm zählten die Amtsübergabe mit einem symbolischen Staffelstab und eine hochkarätig besetze Podiumsdiskussion, bei der es um die Zukunft der Stiftung Attl ging.

Schon vormittags begrüßte der scheidende Vorstand Franz Hartl zusammen mit dem pädagogischen Vorstand Jonas Glonnegger die Ehrengäste zu einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Michael, den Prälat Hans Lindenberger, ehemaliger Stiftungsratsvorstand der Stiftung Attl, zelebrierte. Er gab Franz Hartl bei dessen Amtsantritt 2012 als Auftrag mit auf den Weg, die Feste in der Stiftung Attl zu bewahren. Und das nahm sich der Vollblutbayer bis zuletzt zu Herzen. Veranstaltungen wie das Attler Herbstfest oder der Attler Lauf hatten während seiner Amtszeit immer einen besonderen Stellenwert in der Einrichtung.

Die Feste in der Stiftung bewahren

Entsprechend herzlich fiel der Abschied von den Betreuten und Mitarbeitenden einen Tag vorher aus, der in einem rauschenden Fest am Abend des 23. März seinen Höhepunkt fand.

Nach dem Festgottesdienst folgte die eigentliche Amtsübergabe. Zunächst blickte der frühere Vorstand Alfred Eiblmeier auf die Zeit zurück, als der Orden der Barmherzigen Brüder die Verwaltung der Stiftung Attl an die Caritas übergab. Eiblmeier erlebte die Pädagogisierung des Berufs der Heilerziehungspfleger und baute in der Einrichtung moderne Strukturen auf. Mehr als 35 Jahre leitete er die Stiftung Attl und setzte sich während dieser Zeit auch überregional für die Belange von Menschen mit Behinderung ein. Dafür erhielt er 2007 den Bayerische Verdienstorden.

Anschließend ließ Franz Hartl die vergangenen Jahre Revue passieren. Auf einem Weiter so konnte sich der scheidende Vorstand während seiner ganzen Amtszeit nie ausruhen. Nach anfänglichen Umstrukturierungen erschütterte der Brand am Attler Hof die gesamte Einrichtung. Fortschreitende Digitalisierung, die Einführung des Bundesteilhabegesetzes ab 2018 sowie die Coronapandemie stellten das Team immer wieder vor neue, große Herausforderungen.

Staffelstab als Zeichen für weiteren Einsatz

Hartls anpackende und lösungsorientierte Art würdigte auch Gabriele Stark Angermeier, im Vorstand des Caritasverbands München-Freising und Vorsitzende des Attler Stiftungsrats. Schließlich übergab Franz Hartl den Vorstands-Staffelstab an seine Nachfolgerin. „Dieser soll zeigen, dass ich agil bleibe und die vielen Projekte weiter vorantreibe“, sagte Manuela Keml in ihrer Dankesrede. Sie kennt die Stiftung Attl bereits seit 2018 als Leiterin Finanzen und Controlling und setzte sich in einem umfassenden Auswahlverfahren durch.

Podiumsdiskussion mit Staatsministerin Ulrike Scharf

Eine hochkarätige Podiumsdiskussion erörterte schließlich noch die Zukunft der Stiftung Attl als Anbieter für Wohn-, Arbeits-, Lern- und ambulante Angebote. Ulrike Scharf, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Josef Mederer, Präsident des Bezirkstags Oberbayern, Janina Bessenich Geschäftsführerin des Bundesverbands Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie, sowie Jonas Glonnegger beleuchteten die Herausforderungen für Einrichtungen wie die Stiftung Attl. Denn einerseits sind die gesetzgeberischen Vorgaben an Pflegequalität, Wohnangeboten und Fachkräften sehr hoch. Andererseits drohen diese an der Realität zu scheitern. Ulrike Scharf betonte: „Die Stiftung Attl engagiert sich seit 150 Jahren mit großem Einsatz und Erfolg für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Behinderung. Sie ist ein Musterbeispiel, wie man Betroffenen zu mehr Selbstbestimmung verhilft. Mein Ziel ist ein barrierefreies Bayern, in dem alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.“