„Der Froschkönig“ in der HPT

Es ist mucksmäuschenstill in der Aula der Makarius-Wiedemann-Schule. Alle warten gespannt auf die Aufführung des „Froschkönigs“. Die Pinocchiogrupe der Attler HPT hat das Puppenspiel einstudiert – nach eigenem Drehbuch und mit Musik. Nach der knapp einstündiger Aufführung belohnt tosender Applaus die Puppenspieler und Helfer.
„Eigentlich war das Projekt als Konzert angedacht in Zusammenarbeit mit Annemone Grave-Faku, der Musiktherapeutin in der HPT“, sagt die Verantwortliche Christiane Buschek.

Im Rahmen ihres Studiums zur Heilpädagogin entwickelte sie mit den Kindern ein Programm für eine Aufführung. „Aus der Konzertidee wurde aber schnell ein Puppentheater mit Musikbegleitung.“ Die Kinder hatten freie Hand bei der Ausgestaltung und entwickelten ein enormes kreatives Potenzial. „Vor allem Fabian Schmälter gab als Regisseur und Drehbuchautor die Handlung vor und gestaltete das Stück nach seinen Ideen.“ Er spielte außerdem den Froschkönig und den Prinzen. Als Prinzessin wirkte Isabelle Kostic mit, als Koch trat Daniel Dirlain auf, und den König und Diener führte Thomas Appel. Als Musiker sorgten Ehrunwmun Osayande am Keyboard und Timo Zlatanov an der Veeh-Harfe mit ihren Stücken für Abwechslung.

Eigenes Drehbuch entwickelt

Das Märchen „Der Froschkönig“ von den Gebrüdern Grimm bietet nur eine grobe Vorlage für das HPT-Stück. Nachdem die Prinzessin den Frosch an die Wand schmettert, verwandelt sich dieser zwar in einen Prinzen – aber erlöst ist er noch lange nicht. Im Fortgang muss die Prinzessin den Prinzen finden und auf einer gefährlichen Reise mutig weitere Aufgaben meistern. Aber schließlich finden sich beide dann doch und es kommt zum Happy-end.
„Die Kinder erarbeiteten nicht nur die Handlung, sondern überlegten sich auch die Dialoge, die sie ganz frei improvisierten“, erzählt Christiane Buschek. Wöchentlich traf sich die Theatergruppe seit Anfang Januar und formte das Stück. Für eine gelungene Aufführung sorgten außerdem die selbst gemalten Bilder von Sandy Löw aus der Merlingruppe und das große Holzgestell, das Helmuth Gerer vom technischen Hausdienst extra für dieses Projekt gebaut hat.

Schüler regelten alles selbst

„Die Aufführung hat meine Erwartungen weit übertroffen“, sagt Christiane Buschek. „Es war wunderbar zu sehen, wie sich die Schülerinnen und Schüler ganz flexibel und mit viel Enthusiasmus im Rahmen des Projekts weiterentwickelten.“ Immer neue Ideen seien hinzugekommen und hätten schließlich eine ganz eigene Version des „Froschkönigs“ ergeben. Dabei ging es in der Gruppe nicht nur um die künstlerische Umsetzung. Auch Planung der Aufführung und Programmablauf legten die Kinder selbst fest. „Sie wollten nur eine interne Aufführung, zu der wir die HPT und die TSH eingeladen haben“, so Buschek. Zur Premiere gab es Saft aus Sektgläsern, nach der Aufführung wurde das Publikum noch mit Weingummi-Fröschen und goldenen Kugeln versorgt. Außerdem feierten sie anschließend noch in der HPT die gelungene Aufführung. „Und eine Woche später fuhren wir zum Eis essen nach Wasserburg“, so Buschek.

Viele Interessierte fürs Theaterprojekt

Jetzt entscheiden die Schülerinnen und Schüler, wie es mit dem Puppentheater weitergeht. Die Schule hat sich noch eine Aufführung gewünscht, und auch weitere Interessierte würden gern an der Theatergruppe teilnehmen. „Nach diesem Schuljahr wechseln einige Schüler in den Berufsbildungsbereich der Werkstätte, aber es gibt schon einige, die nachrücken wollen.“ Vielleicht mit einer Adaption der „Wilden Kerle“ nach den Büchern von Joachim Masannek, verrät Christiane Buschek. Aber wie bei allem in der Theatergruppe gilt auch hier: „Das entscheiden die Kinder.“